Inbound Outbound Marketing - was funktioniert besser und was sind die wichtigsten Unterschiede?

Inbound Outbound Marketing

Haben Sie schon mal von den Begriffen Inbound und Outbound Marketing zu hören bekommen und sich gefragt, was eigentlich die Unterschiede sind?

Wir klären Sie heute auf!

1) Inbound Outbound Marketing: Definition

Grundsätzlich existieren im Marketing zwei Methoden: “push” (drücken) und “pull” (ziehen).

Outbound Marketing (push) zielt darauf ab, eine möglichst breite Masse an Kunden auf vielen Kanälen zu erreichen.

Maßnahmen für Outbound Marketing sind daher Plakatwerbung, Banner Werbung oder Spamemails.

Mit Push Marketing wird der Kunde darauf aufmerksam gemacht, welche Produkte/ Dienstleistungen er unbedingt benötigt. Hierbei hat der Kunde häufig vor dem Ansehen der Werbung kein Problem bzw. Wunsch, welches mit Hilfe des Produktes befriedigt werden könnte.

Die Unternehmen “drücken” Ihr Produkt also in den Markt, um darauf aufmerksam zu machen, dass es existiert. Die Nachfrage wird also erst nach Ausstrahlung der Werbung geschaffen.

Im Gegenteil hierzu werden mittels Inbound Marketing (pull) gezielt Kunden angesprochen, welche sich für das beworbene Produkt bereits vorher interessieren.

Grund hierfür ist, dass das Produkt eine Lösung für ein bereits bestehendes Problem oder einen Wunsch bietet.

Per Inbound Marketing werden Inhalte gezielt auf Kommunikationskanälen, welche von den Interessenten genutzt werden, verteilt (z.B. über Google oder YouTube).

Inbound (dt. ankommend) Marketing geht davon aus, dass der Kunde das Produkt als Lösung für sein Bedürfnis selbst aktiv sucht.

Maßnahmen sind hierbei u.a. Blogs, E-Books oder Webinare.

2) Die wichtigsten Unterschiede zwischen Inbound und Outbound Marketing

Die wichtigsten Unterschiede zwischen Inbound- und Outbound Marketing sind die Kosten und die Wirkungsdauer.

Mittels Inbound Marketing können bis zu 62% der Marketingkosten gespart werden.

Outbound (dt. abgehend) Maßnahmen sind mit hohen Kosten verbunden und wirken nur temporär (da es nur für einen bestimmten Kampagnenzeitraum sichtbar ist).

Zudem werden mit Outbound Marketing nach dem Zufallsprinzip Menschen darauf aufmerksam gemacht, welche beispielsweise ein Plakat sehen.

Aber wer will sein Marketing schon dem Zufall überlassen?

Inbound Marketing wirkt langfristig, kostet weniger und spricht genau die Menschen an, welche sich für Ihr Produkt interessieren und somit eine hohe Kaufwahrscheinlichkeit aufweisen.

Starke Unterschiede lassen sich auch in den Bereichen der Kundenakquise, dem Medium und den Inhalten feststellen.

Outbound Marketing beruht auf Kaltakquise mittels Banner, Massenemails, Messen und TV-Spots.

Ziel ist es, ein Medium mit einem großen Publikum zu finden (z.B. TV) und dieses mit massentauglicher Werbung zu bespielen. Da eine breite Masse angesprochen wird, sind bereits kleine Konversionsraten ein Erfolg aus Sicht des Vermarkters.

In einer Welt, in welcher sich alles immer mehr um Individualisierung und Persönlichkeitsentwicklung dreht, ist dies also anscheinend nicht der perfekte Weg ans Ziel.

Die gegenteilige Strategie wird im Inbound Marketing genutzt: die Aufmerksamkeit des Kunden wird durch nützliche Inhalte und Informationen, beispielsweise durch Blogartikel, Social Media Postings und durch Videos (YouTube/ Webinar), geweckt.

Unternehmen beweisen hiermit dem Kunden, dass Sie einen Expertenstatus besitzen und ihm zur Seite stehen, wenn er relevante Informationen benötigt.

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3) Hilfreicher Content statt schnöder Werbeanzeigen

Während sich Outbound Marketing Inhalte auf eine bestimmte Werbeaktion beschränken und als reine Werbung klassifiziert werden müssen, wird im Inbound Marketing auf Content als indirekte Werbung gesetzt.

Im Inbound Marketing werden gezielt Inhalte erstellt, welche auf die individuellen Bedürfnisse des Kunden ausgerichtet sind. Somit ist die Erstellung wertvoller Inhalte das A und O.

Herbei werden direkt zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen: der produzierte Content ist nicht nur Werbung, sondern mehrwertbringende Information für den Kunden und erhöht die Auffindbarkeit der eigenen Internetseite auf Google (SEO-Relevanz).

Währenddessen benutzt Outbound Marketing aggressive Werbestrategien, um die Aufmerksamkeit des Kunden zu wecken.

Der Kunde und seine Bedürfnisse stehen nicht im Vordergrund. Das Produkt muss kein Kundenproblem lösen, vielmehr soll reines Verlangen danach geweckt werden.

Auch heute ist Outbound Marketing für viele Unternehmen mit Erfolgsraten verbunden und somit sinnvoll. Beispielsweise wenn eine generelle Aufmerksamkeit für das eigene Unternehmen geschaffen werden soll und das Produkt gleichzeitig für eine breite Masse attraktiv ist.

Dies ist unter anderem der Fall bei täglichen Ge- und Verbrauchsgütern wie dem bekannten Schokoriegel. 

Im Folgenden haben finden Sie eine Zusammenfassung der Unterschiede:

Outbound Marketing

Inbound Marketing

Einseitige Kommunikation

Dialog: Kommunikation in beide Richtungen (Blog-Kommentare, Live-Chat)

Massenwerbung (z.B. Banner, TV)

Content Marketing als Mehrwert für den Kunden

Kunde wird ungewollt bespielt

Kunde wird unter-halten und informiert

Kurzfristig (für bestimmte Aktionen/ Kampagnen einsetzbar)

Langfristig (einmaliger Aufwand, unlimitierte Bekanntheitssteigerung)

4) Marketing Trends 2020 – Content is King

Statistiken belegen, dass reine Massenwerbung nicht mehr gut funktioniert.

Wir schauen kein Fernsehen mehr, sondern Netflix und nutzen Spotify, statt Radio zu hören.

78% der Nutzer suchen heute online nach Produkten, statt offline Medien zu nutzen. Dies ist ein klares Indiz dafür, dass sich das Kaufverhalten der Nutzer zum Großteil in das Internet verlagert hat.

Gleichzeitig haben sich 91% der E-Mail Nutzer von Newslettern abgemeldet, da wir in Zeiten der Informations-überflutung leben. 84% der Menschen zwischen 25 und 34 Jahren rufen ihre ehemalige Lieblingswebsite aufgrund intrusiver Werbung nicht mehr auf.

All diese Trends sind Gründe, welche für den Einsatz von Inbound-Marketing-Strategien sprechen.

Ist eine E-Mail an das Interesse der Zielgruppe angepasst, schafft man als Unternehmen einen Mehrwert für Kunden und wahrhaft Leads, statt lediglich wie ein Marktschreier Aufmerksamkeit zu erregen. 

5) Praxis-Beispiele

Großwerbung bei Die Deutsche Bahn AG

Die im deutschen Sprachraum allseits bekannte Deutsche Bahn bietet einen Großteil des öffentlichen Nah- und Fernverkehrs in Deutschland an.

Das Unternehmen setzt hauptsächlich auf Outbound Marketing Strategien. Werbung erfolgt vornehmlich im Fernsehen und auf Plakaten (an Bahnhöfen und Bushaltestellen) und ist auf eine breite Masse ausgerichtet.

(Potentielle) Kunden berichten, dass sie sich häufig nicht angesprochen fühlen oder die Werbung gar nicht sehen, weil sie beispielsweise kein Fernsehen mehr gucken. Hier wird viel Geld für ineffiziente Werbung ausgegeben. 

Deutsche Bahn Outbound Marketing

Content Marketing mit Christian Bischoff

Christian Bischoff hat sich dank seiner Inbound Marketing Strategie vom Basketball-Bundesligaspieler zum Personal Coach entwickelt.

Seine Texte und Videos treffen genau die Interessen seiner Zielgruppe.

Ebenfalls veröffentlicht er jede Woche eine kostenlose Podcast-Folge und beweist somit schon seit mehreren Jahren seine Expertise und Leidenschaft für sein Themengebiet.

Christian Bischoff Inbound Marketing

Als kleines Unternehmen, welches sich auf dem Online-Markt etablieren möchte, ist es von immenser Wichtigkeit, seine Expertise öffentlich zugänglich zu machen. Dies schafft Vertrauen bei den Kunden.

Wichtig: Veröffentlichen Sie regelmäßig Inhalte, um ständig im Aufmerksamkeitsfeld der Kunden zu sein. Eine wöchentlicher Blogbeitrag oder Podcast wird somit für den Leser/ Hörer zur Gewohnheit.

Sollten Sie noch mehr Beispiele oder Inspirationen für Ihre Inbound-Strategie suchen, schauen Sie doch gerne bei hubspot vorbei. Hier wird eine Vielzahl nützlicher Beispiele verschiedenster Branchen vorgestellt.

6) So können Sie Inbound Marketing in der Praxis umsetzen

Damit Sie ein besseres Bild bekommen wie Inbound Marketing in der Praxis eingesetzt wird, haben wir für Sie ein Beispiel vorbereitet:

E-Mail-Marketing wird in beiden Marketing Strategien verwendet, allerdings mit verschiedenen Ansätzen.

Inbound Marketing nutzt Contentmails gezielt und stimmt diese auf den Leser ab. Somit wird ihm ein Mehrwert durch für ihn interessante kostenlose Inhalte, z.B. eine Checkliste für den Aufbau eines Facebook-Kanals, geboten.

Im Outbound Marketing werden Massenmails mit Werbeangeboten verschickt, die aggressiv werben statt dem Nutzer einen direkten Mehrwert (durch kostenlosen hilfreichen Inhalt) zu bieten. 

7) Fazit

Unser Kaufverhalten hat sich in den letzten Jahren verstärkt in das Netz verlagert, gleichzeitig erfolgte eine Sensibilisierung für Massenwerbung.

Internetnutzer werden mit Informationen überhäuft und sind daher schnell von Werbung ohne Mehrwert genervt.

Werbeblocker ermöglichen es uns, Massenwerbung im Internet zu blockieren und zu wählen, welche Werbung wir sehen möchten.

Um im Internet sichtbar für Kunden zu sein, sind Inbound Marketing Maßnahmen daher für jedes Unternehmen unerlässlich, da es nicht mehr um reine Werbung, sondern Kommunikation handelt.

Aber aufgepasst: Um Inbound Marketing richtig zu betreiben benötigt man eine gute Kenntnis seiner Zielgruppe und eine darauf angepasste kanalübergreifende Content Strategie.

Eine Anleitung wie Sie schnell herausfinden, welcher Content für Ihre Zielgruppe passend ist, finden Sie in diesem Blogartikel.

Für die meisten Unternehmen gilt: Eine Kombination von Outbound und Inbound Marketing mit Schwerpunkt auf Inbound ist am effektivsten. Outbound Marketing ist, je nach Zielgruppe und Produkt, immer noch nicht komplett out!

Welche Erfahrungen haben Sie mit Inbound und Outbound Marketing? Funktionier eine einzige oder ein Mix aus beiden Strategien am besten für Ihre Zielgruppe? Wir freuen und auf Ihren Kommentar!

Lara Boye

Online Marketing Allrounderin mit der Vision kleinen und mittelständischen Unternehmen die Angst vor dem Internet und Online Marketing zu nehmen. Hier erfahren Sie mehr über mich.

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